zum 1. Teil der Nordend-Chronik ( 83 n.Chr. - 1899) | |
zum 3. Teil der Nordend-Chronik (2000 bis heute) | |
1900 | Die Einwohnerzahl steigt auf 58.000. Eröffnung der Schwarzburgschule. |
1901 | Die Lex Adickes, das Frankfurter
Umlegungsgesetz, ermöglicht eine großzügige Stadterweiterung. Namensgebung der neu entstandenen Nibelungenallee. Bau der evangelischen Immanuelkirche (jetzt Epiphaniaskirche). Die Musterschule (gegr. 1803, bis 1880 in der Großen Friedberger Straße) wird vom Hermesweg (heute Standort der Klingerschule) zum Oberweg verlegt. Sie war das "Muster" (daher der Name) für viele später gegründete Realschulen. Die Eschersheimer Dampfbahn wird an die Stadt verkauft. |
1902-06 | Pferdebahnlinien fahren durch die Eckenheimer Landstraße zum Hauptfriedhof und über Koselstraße, Bornheimer Landstraße und Berger Straße nach Bornheim. |
1903 | Ausgrabung der römischen Villa aus dem 2. Jh. am Westrand des Günthersburgparks. Die Blindenanstalt erwirbt des Haus Adlerflychtstraße 14 als Mädchenheim Mit der Inbetriebnahme des Kamins in der Friedberger Warte 1902 verliert der "Stinkthurm" / Lüftungsturm für die Kanalisation am Friedberger Platz seine Bedeutung und wird niedergelegt. Die Musterschule im Oberweg feiert ihr 100jähriges bestehen. |
1904 | Der Neuhof, zuletzt im
Besitz des Barons von Rothschild in Wien, erscheint letztmalig in den Karten. Die Bornheimer Mittelschule (heutige Bornheimer Realschule) wird gegründet. Die Straßenbahnlinie durch Glauburg- und Rohrbachstraße in Richtung Prüfling nimmt den Betreib auf. |
1904/06 | Neubau des 1773 eröffneten Bürgerhospitals
an der Nibelungenallee. Der heutige Malerbetrieb Reul wird von Christian Sommer in der Nordendstraße 18 gegründet. |
1905 | Die Blindenanstalt erwirbt des Haus Stalburgstraße 11 als Männerheim In der Böttgerstraße entstehen ein Kinderkrankenhaus und das Sophienheim. |
1905/06 | Bau der katholischen Bernharduskirche. |
1906 | Auf der alten Bornheimer
Bleiche südlich des Günthersburgparks entstehen die Günthersburg- und
die Comeniusschule (heute IGS Nordend). Die Straßenbahnlinie durch die Friedberger Landstraße zum alten Israelitischen Friedhof entsteht. Die Freie Turnerschaft Nord, eine ehemalige Abteilung des Arbeiterturnvereins Frankfurt, gründet sich. Die ersten Turnstunden finden in der Gaststätte Flora-Saal am Friedberger Platz statt. |
1906/07 | Bau des St. Marien-Krankenhauses in der Richard-Wagner-Straße. |
1907 | Eröffnung des Bürgerhospitals an der Nibelungenallee mit 110 Betten Weihung der katholischen Kirche St. Bernhard. Die Eisengießerei Mack zieht von der Eckenheimer Landstraße nach Rödelheim um. Das Haus Lenaustraße 97, in dem seit 1978 das Café Größenwahn "residiert", wird gebaut und das Ecklokal "Zur Fackel" eingerichtet. |
1908 | Eröffnung der Staatlichen Ingenieurschule am Nibelungenplatz (heute Fachhochschule). Das Philanthropin bezieht den Neubau in der Hebelstraße. Eröffnung des Gesellschaftshauses des Kaufmännischen Vereins - später Volksbildungsheim. Die Elisabethenschule bezieht den Neubau - 1907 nach dem Entwurf des Magistratsbaurats Rudolf Reinicke (1870 - 1939) erbaut - an der Eschersheimer Landstraße. Die Eschersheimer Dampfbahn wird endlich auf Elektrobetrieb umgestellt und bis Heddernheim verlängert. |
1909 | Der nahezu belegte Hauptfriedhof wird großflächig erweitert: er erhält einen neuen
Haupteingang, das Neue Portal, ein
Krematorium, eine größere Leichen-, und vor allem aber auch eine pompöse
Trauerhalle. Der Apotherker Friedrich Merz verlegt den Hauptsitz seiner 1908 gegründeten Firma in eine ehemalige Zigarettenfabrik in der Eckenheimer Landstraße 100. |
1910 | Die Stadt erhält das Holzhausenschlösschen und
den 33.000 qm großen Holzhausenpark von Freiherr Adolf von Holzhausen. Hierbei verpflichtet sich die Stadt, das Gelände der Öffentlichkeit zugänglich zu machen (Holzhausen-Servitut). Wegen des hohen Preises hat die Stadt nur das Kernstück mit dem Schlösschen, dem Weiher und einem Teil des Parks, etwa ein Fünftel des Anwesens, erwerben können: Die Wege werden nun anders geführt, um im Rest möglichst viel von der ehemaligen Weitläufigkeit zu erhalten Abschluss des Knoblauchfeldvertrages (Umlegungsvertrag). Beginn der Bebauung des Holzhausenviertels. Im Volksbildungsheim wird vom Rhein-Mainischen Verbandstheater erstmals Theater gespielt. Die Strassenbahn entlang der Eschersheimer Landstraße fährt bis Bad Homburg (heute U2) und Oberursel (heute U3). |
1911 | Einweihung des neuen Versorgungshauses
in der Richard-Wagner-Straße (Wiesenhüttenstift). Die Blindenanstalt erwirbt des Haus Stalburgstraße 9 als Vorschule für blinde Kinder. Kleinere Restaurierungen am Eschenheimer Turm, auch in den Jahren 1932, 1959 und 1963. |
1912 | Nördliche des neuen Friedhofs wird die monumentale Trauerhalle nebst Krematorium eröffnet. Der Holzhausenpark wird eröffnet. Im Haus Lenaustr. 97 übernimmt Karl Flick die Gaststätte "Zur Fackel" und benennt sie in "Zum Flicke Karl" um. Das erweiterte Diakonissen Mutterhaus und das Diakonissenkrankenhaus in der Holzhausenstraße werden eingeweiht. Die Eltern von "Oma Rink" übernhemen die Apfelwein-Gaststätte im Musikantenweg 68. |
1913 | Der Direktor der Königlichen Baugewerbeschule am Nibelungenplatz beschwert sich beim Magistrat über die Belästigung durch Insekten, die von der gegenüberliegenden Milchkuranstalt ausgeht. Bau des Rose-Livingston/Nellinistift in der Cronstettenstraße. |
1914-18 | Das Haus des Kaufmännischen Vereins dient während des 1. Weltkrieges als Lazarett, nachdem der Verein bereits vor dem Krieg aufgelöst wurde. Das Bürgerhospital beteiligt sich als Vereinslazarett 42 an der Pflege verwundeter und erkrankter Soldaten |
1914 | Die Adickesallee entsteht. Die Senckenbergische Bibliothek (Senckenbergianum) neben dem Eschenheimer Turm wird abgerissen. |
1916 | Auf dem Gelände der ehemaligen Senckenbergischen Bibliothek entsteht das Vergnügungslokal Groß-Frankfurt. |
1917 | Die Wasenmeisterei an der Friedberger Warte wird in die Daimlerstraße (Tierkörper-Verbrennungs-Anstalt) am Osthafen verlegt. Die andauernden Beschwerden des Direktors der Baugewerbeschule über die Fliegenplage werden vom Magistrat abgewiesen. |
1918 | Die Stadt erwirbt das spätere Volksbildungsheim für 1,6 Mio. Mark. |
1919 | Der Ausschuß für Volksvorlesungen (AfV) wird in "Frankfurter Bund für Volksbildung e.V." (FBfV) umbenannt und erhält mit Hilfe öffentlicher Zuwendungen sowie privater Spenden ein eigenes Heim, das Volksbildungsheim. |
1920 | Während des Kapp-Putsches kam es u.A. am Eschenheimer Turm zu schweren Kämpfen. |
1921 | Gründung der "Frankfurter Volksbühne" als Teil des "Frankfurter Bundes für Volksbildung e.V.". Das Dr. Hoch'sche Konservatorium hat 922 Schüler. |
1922 | Die letzten Bau-Parzellen des Holzhausenviertels werden verkauft. |
1923 | In Frankfurt am Main gründen fünf private Gesellschafter die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG (früher Vorläufer des Hessischen Rundfunks) mit einem Stammkapital von 100 Billionen Mark. Zu den Gründungsvätern gehört neben dem Frankfurter Fotoindustriellen Dr. Carl-Adolf Schleussner u.a. auch Fritz von Opel. |
1924-26 | Bau des Hallgartenblocks zwischen Rotlint-, Gellert-, Hartmann-Ibach- und Hallgartenstr. durch die A.G. für kleine Wohnungen |
1925 | Der erste Frankfurter Bus, die A-Linie, fährt von Sachsenhausen über Alte Brücke, Fahrgasse, Eschenheimer Turm zur Endstation im Nordend in der Richard-Wagner-Straße. |
1926 | Das Restaurant im Scheffeleck wird geschlossen. Im Haus Burgstraße 43/Ecke Rothschildallee (früher zuerst Gastwirtschaft, dann Apotheke) wird die Burg-Drogerie eröffnet. Durch städtische Darlehen kann das Bürgerhospital auf 204 Betten erweitert, eine Abteilung für Augenkrankheiten sowie eine Röntgenabteilung eingerichtet werden. |
1927-28 | Privater Wohnungsbau im Nordend: Adickesallee 31-33, Schlosserstr. 3, Voelckerstr. 19-21 |
1927-30 | Bau der Wohnhausgruppe berufstätiger Frauen in der Adickesallee 21-23 |
1928 | Bau des Neuen Israelitischen Friedhofes, Eckenheimer Landstr. 238 Nord-Ost-Erweiterung des Hauptfriedhofes um 126.000 qm Baubeginn für die Hauptverwaltung der vor 3 Jahren gegründeten I. G. Farbenindustrie AG (östlich des Grüneburgparks auf dem Gelände der von Heinrich Hoffmann eröffneten Irrenanstalt, welche nordöstlich der Baustelle noch stehen bleibt, bis der gleichzeitige Bau einer neuen Universitätsnervenklinik bezogen werden kann) unter Leitung von Hans Poelzig Das Fernsprechamt Fürstenberger Straße 3 wird gebaut. Am Dr. Hoch'schen Konservatorium wird eine Jazzklasse unter der Leitung von Matyás Seiber gegründet. |
1929 | Am Eschenheimer Turm eröffnet der "Ufa-Palast Groß-Frankfurt" |
1929-30 | Privater Wohnungsbau im Nordend: Voelckerstr. 8-32 |
1930 | Umzug der Bewohner des
Affensteins in das „Zentrum für Psychiatrie“ in Niederrad Abriss des „Irrenschlosses“ Das von Willi Cahn erbaute neue Funkhaus in der Eschersheimer Landstraße 33 wird in Betrieb genommen. |
1931 | Fertigstellung des I.G.-Farben-Gebäudes |
1931-32 | Bau der Kath. St. Josefskirche in der Berger Straße. |
1932 | Die Nähmaschinenfabrik von Josef Wertheim in der Burgstraße verlagert ihre gesamte Produktion nach Spanien. |
1933 | „wilde KZs“ in der
Gabelsbergerstr. 2/Rothschildallee 18 und in der Klingerschule am Hermesweg Versteigerung der Kunstwerke aus dem Besitz des Barons Albert von Goldschmidt-Rothschild auf Schloss Grüneburg Die Nationalsozialisten entlassen fast die gesamte Belegschaft des "Frankfurter Bundes für Volksbildung". Im Hoch'schen Konservatorium wird der ungarische Komponist Matyás Seiber entlassen. Die Freie Turnerschaft Nord 1906 wird durch die Nationalsozialisten verboten und aufgelöst. Oma Rink (Lulu Schwarz, geb. Rink) erwirbt als erste Frau in Frankfut den Führerschein. |
1934 | Gastwirt Reuter erwirbt die Gaststätte "Zur Stalburg". |
1935 | Erwerb des Grüneburgparks.
Veranlasst zu klären, wie Teile des Parks, auch östlich und südlich angrenzende
Flächen bebaut werden könnten, schließen die Stadt, Freiherr Albert von
Goldschmidt-Rothschild, die IG-Farbenindustrie AG und eine Immobilienverwaltung
in Liquidation einen Umlegungs- und Anbauvertrag. In unterschiedlichem Umfang
bringen alle Beteiligten Gelände zur Neuaufteilung ein: Die Stadt erhält den
englischen Garten samt Schloss, Baron Rothschild ein kurzfristiges Darlehen und
das Recht, die Nordseite des Grüneburgwegs, beide Seiten der auszubauenden
Zufahrtssträßchen am Ostrand und der Nordostseite der Frauenlobstraße
parzelliert zu bebauen oder zu verkaufen. Der ehemalige Scheffelgarten verschwindet jetzt endgültig. Die Bäume des an der Hebelstraße zwischen Friedberger Landstraße und Scheffelstraße liegenden Gartengeländes werden gefällt. Auf dem Gelände werden drei Etagenhäuser mit Dreizimmerwohnungen errichtet. Karl Fischer übernimmt die Gastwirtschaft in der Friedberger Warte |
1936 | Der bei der Umlegung durch
die großen Wiesen im Süden in ganzer Breite vergrößerte Grüneburgpark wird der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Kasernenbau nahe der Friedberger Warte |
1937 | Liquidation des "Frankfurter Bund für Volksbildung", überführung in "Kraft durch Freude". Das Ministerium der Luftwaffe ordnet den Bau eines großen Krankenhauses in der Gießener Straße an (Fertigstellung: 1939). Der junge Katholik Bernhard Becker wird am 27. November in der Schwarzburgstraße 50 von der Gestpo verhaftet, nachdem kirchliche Gruppen zuvor vorboten wurden. Am 14. Dezember erhängt er sich nach übelsten Folterungen in seiner Zelle, zu seinem Begräbnis auf dem Hauptfriedhof kommen fast 1000 Menschen. |
1938 | Das Philanthropin ist keine öffentliche Schule mehr. Die Staatliche Hochschule für Musik geht aus dem Hoch'schen Konservatorium hervor. |
1939 | Eröffnung eines Cafes im noblen, kleinen Grüneburgschloß Die jüdische Gemeinde muß das Philantropin für eine geringe Summe an die Stadt verkaufen. Das Bürgerhospital wird von der Wehrmacht beschlagnahmt und dient als Reservelazarett. |
1940 | Die Blindenanstalt wird in eine Stiftung mit eigener Rechtspersönlichkeit umgewandelt, um sie vor dem Zugriffe des NS-Regimes zu bewahren. Baubeginn für den Glauburgbunker. Todesjahr von Hermann Müller (68), dem Gründer des Lokales "Zur schönen Müllerin". |
1941 | Der Bethmannpark gelangt in städtischen Besitz. Bei einem Bombenangriff am 12./13.09. stürzt ein abgeschossenes Flugzeug auf das Haus Baumweg 2. Trümmer bleiben auf dem Dach liegen. Das Luftwaffen-Krankenhaus in der Gießener Straße wird fertiggestellt. Die Häuser Gaußstraße 14, 16, 18 und 20 werden im Sommer zu einem "Juden-Haus" bestimmt, um dort 300 Juden aus ganz Frankfurt vor deren Deportation zu sammeln. |
1942 | Volksbildungsheim und Elisabethenschule werden Lazarette für die Verletzten der Ostfront. Der Glauburgbunker mit 771 Schutzplätzen wird am 1. Juli übergeben. Alle bestehenden jüdischen Schulen müssen geschlossen werden, so auch die noch bestehende Volksschule im Philantropin. Nach der Schließung dient das Gebäude bis Kriegsende 1945 als Reservelazarett. |
1943 | Bombenangriffe auf östliche und nordöstliche Teile der Stadt (4./5. Oktober) Der Kühhornshof gerät durch Sabotage in Brand. Am 6.März wird Kurt Marx, Eysseneckstraße 33 in das Vernichtungslager Majdanek deportiert. Vier Tage vor Heiligabend werden bei einem schweren Luftangriff sämtliche Fenster auf der Nordseite des Schwesternhauses und des Hauptgebäudes des Bürgerhospitals zerstört. |
1944 | Bei Fliegerangriffen (29.01) werden Löschwasserbecken gegenüber Günthersburgallee 43 und am Heideplatz, das Haus Berger Straße 99 sowie das Haupternährungsamt im Hermesweg getroffen.
Schwere Bombenangriffe auf das Nordend (18. 22. und 24.März) Zerstörung sämtlicher Gebäude der Stiftung Blindenanstalt durch Kriegseinwirkung, Evakuierung nach Villmar und Schloß Dehrn a. d. Lahn Das Frankfurter Funkhaus wird durch Bomben schwer beschädigt. Der Sendebetrieb wird nach Bad Nauheim in ein Notstudio verlegt, das angesichts der Kriegsentwicklung bereits 1943 vorsorglich eingerichtet worden war. Die Wasserleitung aus dem Vogelsberg wird unterbrochen, ebenso die Hauptleitung in der Holzhausenstraße. Das Bethmannpalais am Hessendenkmal brennt aus. am 25.09. werden u. A. das Volkbildungsheim, Holzhausenstr. 23/5, Lersnerstr. 5, 7 und 20 sowie Wolfsgangstr. 2, 4 und 16 durch Bomben und Brand stark beschädigt bzw. zerstört. Die Außenstelle Frankfurt des Reichsarchivs zieht in das Holzhausenschlösschen ein. Todesjahr von Johanna Müller (68), der "schönen Müllerin" |
1945 | I.G. Farben-Gebäude US-Hauptquartier, dann Sitz der amerikanischen Militärregierung Im März bezieht die US-Armee mit ihrem 97th General Hospital das Krankenhaus in der Gießener Straße. April: Die Besatzungsmacht richtet einen vom Palmengarten bis zum Oeder Weg reichenden, durch Stacheldraht gesicherten und für Deutsche unpassierbaren Sperrbezirk ein. Das Bürgerhospital wird durch die US-Militärregierung beschlagnahmt. Neugründung des "Frankfurter Bund für Volksbildung e.V." |
1946 | Rückkehr von "Radio Frankfurt" in die notdürftig wiederhergerichteten Frankfurter Rundfunkgebäude in der Eschersheimer Landstraße. Neugründung der "Frankfurter Volksbühne" Wiedereröffnug des freigegebenen Bürgerhospitals. Die Freie Turnerschaft Nord 1906 beginnt wieder mit dem Turnbetrieb. |
1947 | Inbetriebnahme des "Trümmerexpress", einer Feldbahn zwischen Scheffeleck und Ostpark, um Schutt und Trümmer aus Frankfurts Straßen abzutransportieren. Die Deutsche Bibliothek nimmt im Tabakzimmer der ehemaligen Rothschildschen Bibliothek am Untermainkai 15 ihre Arbeit auf. |
1948 | Juni: Der das Sperrgebiet am IG-Hochhaus ausgrenzende Stacheldraht fällt: die Hansaallee, Eschersheimer Landstraße, Bremer-, Cronstetten-, Holzhausen-, Fürstenbergerstraße, der Grüneburgweg und der Park sind wieder offen |
1949 | Das Tanzlokal Schützenhof wird in ein Kino umgewandelt. Im Oeder Weg 75 wird das Café Weigand - Patisserie, Konfiserie, Glacerie - von Walter Weigand eröffnet. |
1950 | Im Günthersburgpark wird Friedrich Böhles (Frankfurter Maler und Bildhauer bis 1916) "Stier" aufgestellt, der 1912 auf der Weltausstellung in Brüssel eine Goldmedaille gewonen hatte. Am 30.März eröffnet der wiederaufgebaute, neue Turm-Palast am Eschenheimer Turm. |
1951 | Wiederaufbau der Gebäude der Stiftung Blindenanstalt in der Adlerflychtstraße 8-14 |
1951-54 | Der Hessische Rundfunk übernimmt die damals für die Bundesorgane bestimmte »Kongresshalle« und konzentriert seinen Betrieb am Dornbusch. Die letzten Abteilungen ziehen am 1.4.1954 von der Eschersheimer Landstraße in die Bertramstraße um. |
1952 | Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entsteht an der Adickesallee. Das Bayerhaus am Eschenheimer Turm wird gebaut. Die Saalbau-AG erwirbt das Volksbildungsheim (1447 qm für 225.000 DM) von der Stadt Frankfurt. Die Deutsche Bibliothek bezieht ihren Neubau in der Zeppelinallee. |
1952-95 | I.G. Farben-Gebäude ist Hauptquartier des V. Korps der amerikanischen Streitkräfte. |
1953 | Das Volksbildungsheim wird wieder eröffnet. |
1954 | Weihe der katholischen Michaeliskirche in der Rotlint-/Gellertstraße, entworfen und gebaut vom Poelzig-Schüler Rudolf Schwarz. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte stellt im Holzhausenschlösschen aus. Wiederaufbau des Wohnhauses der Stiftung Blindenanstalt in der Stalburgstraße 9 Am 28.Januar nimmt der HR das erste Fernsehstudio im Rundbau an der Bertramstraße in Betrieb, am 30. September wird der von Gerhard Weber erbaute Große Sendesaal im Funkhaus am Dornbusch mit einem Konzert des Radio-Sinfonie-Orchesters des hr unter Leitung von Karl Böhm eingeweiht. Das Philanthropin gehört der neu entstandenen jüdischen Gemeinde und dient ihr bis in die 80er Jahre als Verwaltungssitz. Am 31.Dezember wird die Postrentenstelle, provisorisch in der Turnhalle der Sportgemeinschaft Eintracht (Leimenrode) untergebracht, von der Jäger-Bande überfallen und ausgeraubt. Oma Rink übernimmt die Gastwirtsschaft der Eltern samt Kelterhaus und Kegelbahn im Musikantenweg. |
1955 | Die Oberfinanzdirektion bezieht ihren Neubau an der
Adickesallee. Wiederaufbau des Wohnhauses der Stiftung Blindenanstalt in der Stalburgstraße 11 Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Diakonissenkrankenhauses. |
1956 | Die Musikhochschule zieht in
das ehemalige Gebäude des Hessischen Rundfunks an der Eschersheimer Landstraße Weihe der neuen evangelischen Epiphaniaskirche (Oeder Weg, früher Immanuelkirche). |
1957 | Einweihung des Bettenhochhauses im Bügerhospital, die Bettenkapazität wird bis 1959 auf 450 erweitert. |
1958 | Erste Werbefernseh-Sendung in Hessen. Die von Hans Fischerkoesen für das Werbefernsehen geschaffene Figur des "Onkel Otto" wird der Öffentlichkeit vorgestellt. |
1959 | Einweihung des Neubaus der Deutschen Bibliothek in der Zeppelinallee |
1961 | An der Kreuzung Eckenheimer Landstr./Adickesallee soll ein 20-geschossiges Hochhaus gebaut werden, die "Schutzgemeinschaft Wohngebiet Holzhausen e.V." gründet sich. In der Adlerflychtstraße wird die Hedwig-Heyl-Schule gebaut. In der Richard-Wagner-Straße 36 wird das neue Personalwohnhaus des Bürgerhospitals bezogen. Beginn der Planungen für den Frankfurter U-Bahn-Bau Günther W Schwarz eröffnet am Merianplatz sein Geschäft "Raumdekor Schwarz". Im Nordend leben 86.392 Einwohner |
1962 | Weihe der evangelischen
Wartburgkirche (Hartmann-Ibach-Straße). 125-jähriges Bestehen der Stiftung Blindenanstalt |
1963 | Beginn des U-Bahnbaues mit
dem ersten Rammschlag in der Eschersheimer Landstraße / Miquelallee (28.Juni). Das "Theater am Turm" (TAT) spielt im Volksbildungsheim, das durch einen Erweiterungsbau auf dem Gelände des im Krieg zerstörten ehemaligen Hoch'schen Konservatoriums vergößert wurde. Im Nordend leben 82.222 Einwohner |
1964 | Grundsteinlegung für den
ersten Atom-Schutzbunker am Nibelungenplatz. Mehr als 1000 Einsprüche gegen das geplante Hochhaus Eckenheimer Landstr./Adickesallee liegen vor |
1965 | Einweihung des Pfarrzentrums
und Eröffnung des neuen Gemeindehauses der katholischen St.-Bernhard-Gemeinde. Richtfest für das Shell-Hochhaus am Nibelungenplatz. Der Hessische Innenminister genehmigt den Bau des Hochhauses Eckenheimer Landstr./Adickesallee Das 12-geschossige Bürohaus Falkensteiner Str./Alleenring wird fertiggestellt |
1966 | Am U-Bahnhof
Miquel-Adickes-Allee wird nachträglich zur Erinnerung an den ersten Rammschlag
zum U-Bahnbau eine Gedenktafel angebracht und eine Kassette eingemauert (28.
Juni). Erste Probefahrt einer U-Bahn (20. August). Fertigstellung des Shell-Hochhauses (85 m) - seit dem Umbau im Jahr 1991 Bürocenter am Nibelungenplatz (BCN). Bau eines 15-geschossigen Hochhauses Ecke Eschersheimer Landstraße/Adickesallee. Der amerikanische Sender AFN zieht von Höchst in die Bertramstraße 6 um. |
1967 | Die Immobilie Eckenheimer Landstraße/Adickesallee der "Bauhand-AG" wird zwangsversteigert und geht für 14 Mio. DM an einen norddeutschen Investor. |
1968 | Inbetriebnahme der 1. U-Bahn (damals A1 - heute U1) unter der Eschersheimer Landstraße in die Nordweststadt. Grundsteinlegung für den Neubau der Gethsemanekirche an der Ecke Neuhofstraße/Eckenheimer Landstraße. Die Gaststätte "Zur schönen Müllerin" wird erstmals verpachtet, nachdem sie seit 1896 als reiner Familienbetrieb geführt wurde. |
1969 | Am Eschenheimer Turm werden die "Wassermühlen" von Werner Goepfert installiert. |
1970 | Im März wird ein Kompromiß zwischen Stadt und Holzhausenschutzgemeinschaft bezüglich der Bebauung Eckenheimer Landstr./Adickesallee geschlossen im Juni muß das Investorengremium das Grundstück verkaufen. Im Nordend leben 71.000 Einwohner. |
1971 | Abbau des Hessendenkmals im Zuge der Verlegung
der Fahrbahn der Friedberger Landstraße. Verkehrsfreigabe der Friedberger Landstraße zwischen Friedberger Tor und Friedberger Platz. Die erste Wohngemeinschaft zieht in das Haus Bornheimer Landstraße 64. Baubeginn am U-Bahn-Baulos 17 in Bornheim, Auffahrtschacht Berger Straße/Heidestraße. Fertigstellung des Turm-Centers (73,9 m / 22 Stockwerke) in der Eschersheimer Landstr. 14. Eröffnung der Fachhochschule Frankfurt. |
1972 | Freie Planungsgruppen und Gruppen des Stadtplanungsamtes legen Strukturpläne für das Wohngebiet Nordend vor. Fertigstellung der Gothaer Feuerversicherungsbank (48,2 m) in der Eschersheimer Landstr. 10 Am 1. Juni werden in einem Appartmenthaus am Kühornshofweg / Ecke Hofeckweg Andreas Baader, Holger Meins und Jan-Carl Raspe (RAF) festgenommen Das Nordend hat 69.441 Einwohner. |
1973 | Wiederaufbau des Hessendenkmals
an seinem neuen Standort. Verkehrsfreigabe der westlichen Seite der Friedberger Landstraße zwischen Rat-Beil-Straße und Friedberger Warte. |
1974 | Grundsteinlegung für die Altenwohnanlage der Luthergemeinde im Sandweg/Ecke Seumestraße. Anschluss der Straßenbahn in der Eckenheimer Landstraße an den Tunnel der Linie B1 (später U4/U5). Verkehrsfreigabe der Friedberger Landstraße zwischen Rat-Beil-Straße und Dortelweiler Straße. Spatenstich für einen Musterspielplatz am Scheffeleck. Im Volksbildungsheim findet am 13. März das "Foltertribunal" gegen Folterungen bei der Polizei anläßlich des Frankfurter Häuserkampfes statt Im Nordend leben 66.871 Einwohner |
1975 | Fertigstellung der Straßen
und U-Bahn-Kreuzung am Scheffeleck. Inbetriebnahme des ersten nuklearmedizinischen Diagnosegerätes Frankfurts im Marienkrankenhaus. Das "I.G.-Farben-Haus" wird von den Amerikanern in "Creighton W. Abrams Building" umbenannt. In der Rotlintstraße 95 wird ein 15stöckiges Wohnhochhaus fertiggestellt. Das Strandcafé in der Koselstraße 46 wird eröffnet. |
1976 | Die Volkshochschulen Frankfurt und Höchst werden kommunalisiert und in das Amt für Volksbildung eingegliedert, Frankfurter Volksbühne und Theater am Turm werden in eine Städt. Betriebs-GmbH überführt: Frankfurter Bund für Volksbildung GmbH. Der Eschenheimer Turm erhält einen ockerfarbenen Außenputz, die Wetterfahne wird neu vergoldet und wieder mit 9 Löchern versehen. |
1977 | Verkehrsfreigabe des Oeder
Wegs nach mehrjährigen Bauarbeiten. Renovierung des klassizistischen Portals des Hauptfriedhofs beendet. Eröffnung des ersten Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrums in der Bundesrepublik. Im Rahmen des „Summertime“-Programmes finden Konzerte im Holzhausenpark statt. |
1978 | Comeniusschule nach
Renovierung wieder eröffnet. Das Künstlerlokal »Bei Mentz« im Oeder Weg wird abgerissen. Am 1. Dezember eröffnet das "Café Größenwahn". Die Jüdische Gemeinde verkauft das Philanthropin an die Stadt und finanziert damit das Jüdische Gemeindezentrum im Westend. |
1979 | Die Stadt kauft das Philanthropin von der Jüdischen Gemeinde. U-Bahn-Richtfest zur Fertigstellung der Stationen Merianplatz und Höhenstraße. Der Hessische Rundfunk errichtet ein neues Bürogebäude. |
1980 | Eröffnung der U-Bahnlinie 4
zwischen Hauptbahnhof und Seckbacher Landstraße am 31. Mai. Übergabe des Erweiterungsbaus der Kaufmännischen Berufsschule 5 in der Arnsburger Straße. Die Schützenhof Lichtspiele schließen. Eröffnung der ersten Seniorenwerkstatt Frankfurts im Oeder Weg 59. Auf dem jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße werden zahlreiche Gräber geschändet. Das Café Weigand im Oeder Weg 75 wird umgebaut. Der „echte" Cafébereich muss einem erweiterten Verkaufsbereich weichen. Im Nordend leben 60.400 Einwohner. |
1981 | In der Vogtstraße 41 eröffnet
der Verein »Kita im Exil« ein autonomes Kinderhaus. Auf dem Hauptfriedhof werden 37 Grabsteine umgestoßen und zum Teil erheblich beschädigt. Im Altenclub Nordend (Günthersburgallee 1) eröffnet die Stadt ein Informationsbüro für Modernisierung. Wiedereröffnung der Alten Oper. Der Frankfurter Künstler Hans Steinbrenner gestaltet den neuen Brunnen für den Merianplatz, im Volksmund auch "Konservendose" genannt, der gleichzeitig auch das Notstromaggregat der U-Bahn verdeckt. |
1982 | Die Arbeiterwohlfahrt richtet
in der Eckenheimer Landstraße 39 ihr Nordendzentrum ein. Einrichtung einer neuen Verkehrsführung im Nordend zur Verkehrsberuhigung. Das Bürgerhospital eröffnet einen neuen Operations- und Sterilisationssaal. Auf dem Hauptfriedhof werden über 150 Gräber verwüstet. Die Nordgemeinde bezieht neue Gemeinderäume in der Wolfsgangstraße 109. |
1983 | In der Lenaustraße 72 richten
die evangelische Epiphaniasgemeinde und die katholische Michaelsgemeinde einen
ökumenischen Treffpunkt, den Kirchenladen, ein. Der Landesverband der jüdischen Gemeinde in Hessen zieht vom Philanthropin in das neue Verwaltungsgebäude Hebelstraße/Scheffelstraße um. An der Heinrich-Kleyer-Schule wird in einem Modellversuch die Einführung in die CNC-Technik an Werkzeugmaschinen gelehrt. Das Rotlintstraßenfest der GRÜNEN im Nordend findet erstmals statt. |
1984 | Der Erweiterungsbau der
Musterschule wird fertiggestellt. Das Programmkino "Mal Seh'n" eröffnet mit einem gebrauchten 16mm-Projektor und einer Lautsprecherbox am 3. November in der Adlerflychtstraße 6, einer ehemaligen Turnhalle, den Kinobetrieb. |
1985 | Ausbau der Pausenhalle im 4.
Stock der Hedwig-Heyl-Schule zu zusätzlichen Klassenräumen. Das Planschbecken im Günthersburgpark wird neu gestaltet: Es erhält ein von Bildhauer Rainer Uhl gestaltetes Sprühfeld. Die ersten Planungen für den "Chinesischen Garten" im Bethmannpark beginnen. Die „Interessengemeinschaft Untere Bergerstraße" (IGUB) veranstaltet im Sommer unter Vorsitz von Günther W. Schwarz das erste Berger-Straßenfest. Die Elisabethenschule erhält einen Neubau jenseits der Eschersheimer Landstraße. Im November werden 34 Personen bei einem Anschlag mit einer Autobombe auf das amerikanische Einkaufszentrum PX verwundet. Im Nordend leben 57.000 Einwohner. |
1986 | Das Sozialministerium
überreicht der Stiftung Taubstummenanstalt 41 Schreibtelefone. Eröffnung der neuen Wach- und Intensivstation des Marienkrankenhauses. Abschluß der Umbaumaßnahmen in der Stiftung Blindenanstalt (Adlerflychtstraße 8-14) zur Schaffung zeitgemäßer Wohnungen. Die "Untere Berger Straße" feiert ihr erstes Straßenfest. |
1987 | Restaurierung des 1962
geschaffenen 60 Quadratmeter großen Altarfensters von Christian Oehler in der
Wartburgkirche. Die Gleditschien in der oberen Günthersburgallee werden wegen antistabilen Kronenaufbaus und nicht möglicher Sanierungsarbeiten gefällt und durch 51 kleinblättrige amerikanische Linden ersetzt. Verkehrsberuhigung des oberen Teils der Martin-Luther-Straße und in der Böttgerstraße in einem Modellversuch. Das Philanthropin, das 1908 eröffnete Gebäude der Schule der Israelitischen Gemeinde, 1979 von der Jüdischen Gemeinde an die Stadt verkauft, wird nach Umbau als Bürgertreff und Domizil des Hoch'schen Konservatoriums der Öffentlichkeit übergeben. Im Nordend leben 56.731 Einwohner, 23,3 Prozent davon sind Ausländer. |
1988 | »Blaues Kreuz in Deutschland«, Ortsverband Frankfurt, deren ehrenamtliche Mitarbeiter sich mit
der Betreuung Alkoholkranker beschäftigen, richtet im Haus Gluckstraße 41 eine
neue Gruppenarbeit für Alkoholkranke ein. Richtfest für den Erweiterungsbau der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Eschersheimer Landstraße 29-39. Die im Holzhausenviertel eingerichtete Tempo-40-Zone mit flankierenden Maßnahmen (rechts vor links, Aufstellen von Pflanzkübeln) wird nach Protesten wieder aufgehoben. In der Neuhofstraße wird ein Informationszentrum (Sorgentelefon) für Männerfragen ins Leben gerufen. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte verlässt das Holzhausenschlösschen, das an die neugegründete Frankfurter Bürgerstiftung übergeht. Thorsten Dornberger übernimmt die Gaststätte "Zur schönen Müllerin". |
1989-92 | Große Renovierung des Eschenheimer Turmes. |
1989 | Das Holzhausenschlösschen,
das seit Auszug des Museums für Vor- und Frühgeschichte leerstand, wird der neu
gegründeten Frankfurter Bürger-Stiftung übergeben. Die Stiftung, deren Aufgabe
die Erforschung der Stadtgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der
Personen und Institutionen, die sich um Frankfurt verdient gemacht haben, und
die Sammlung, wissenschaftliche Bearbeitung und Vorstellung von Dokumenten der
Stadtgeschichte ist, macht das Schlösschen zu einer offenen Begegnungsstätte für
stadthistorisch interessierte Bürgerinnen und Bürger. Der Chinesische Garten im Bethmannpark wird am 7. Oktober nach nur 5 Monaten Bauzeit als „Frühlingsblumengarten" eröffnet und noch im selben Jahr in „Garten des himmlischen Friedens“ umbenannt. Anlässlich des Tages des Baumes pflanzt die Stadt – als Geschenk an die US-Military-Community – eine Kaiserlinde auf dem Parkplatz hinter dem Lessing-Gymnasium. Umgestaltung des Nordendplatzes. Am Eingang der Merianschule wird eine Tafel zur Erinnerung an drei jüdische Lehrer der Schule angebracht, die 1942 verschleppt und ermordet wurden. Eine Hausgemeinschaft aus der Kantstraße pflanzt am Merianplatz eine chinesische Wildbirne als Ersatz für die kurz zuvor von einem Lkw umgefahrene Akazie. |
1990 | Der Hessische Rundfunk
beginnt mit der Sanierung des Bertramshofes. In der Händelstraße werden im Rahmen der Aktion »Neues Grün für Frankfurt« 17 Wildkirschen gepflanzt. In zweijähriger Bauzeit ist die Umgestaltung der Scheffelstraße für 3,4 Millionen Mark zu einer verkehrsberuhigten Straße vollendet. Sawara Bodensohn pachtet die "Vereinsgaststätte Eintracht" im Oederweg 37. In der Eichwaldstraße 47 entsteht der Schreibwarenladen "Faprik" mit dem Schwerpunkt Umweltschutzprodukte, der Ausbildungsprojekte für benachteiligte Mädchen und junge Frauen durchführt. Im Nordend leben 58.500 Einwohner. |
1991 | Das schmucklose funktionale
28-geschossige »Shell-Hochhaus« am Nibelungenplatz aus der Anfangszeit des
Frankfurter Hochhausbaus, 1989 vom Vermögensverwalter Krawinkel erworben, wird
entkernt und neu eingerichtet und erhält eine neue Fassade und einen steinernen Sockel. Eröffnung der Werkstatt-Galerie 37 für Specksteinkunst zur Förderung kreativer Fähigkeiten blinder und sehbehinderter Menschen in der Stiftung Blindenanstalt. |
1992 | Mit dem Pflanzen von Bäumen
beginnt die Erweiterung des Günthersburgparks von 7,5 ha auf 16 ha und die
Verbindung mit dem Grüngürtel. Baubeginn für den Neubau der Deutschen Bibliothek Ecke Eckenheimer Landstr./Adickesallee Eröffnung des »Rathauses für Senioren« in dem von Oswald Mathias Ungers entworfenen Neubau Eschersheimer Landstraße 42-44. Es vereint Einrichtungen für Senioren des Frankfurter Verbands für Alten- und Behindertenhilfe und die Abteilung Altenhilfe des Sozialamts der Stadt. Im Günthersburgpark wird der erste Kletterturm errichtet und ist der Grundstein für den Abenteuerspielplatz (ASP) Günthersburg. Oma Rink geht mit 81 Jahren in "Pension" |
1993 | Erweiterung des Diakonissenkrankenhauses um einen Funktionstrakt mit Operationssaal. Angelika Fuchs wird 1. Ortsvorsteherin der GRÜNEN in Frankfurt (im Ortsbeirat 3/Nordend bis 1995) |
1994 | Bund und Land Hessen einigen sich, dass das PX-Gelände am Alleenring künftiger Standort des Polizeipräsidiums
werden soll. Richtfest der neuen Deutschen Bibliothek. In der "Vereinsgaststätte Eintracht" wirden erstmals indische Gerichte angeboten. |
1995 | Das Gesundheitszentrum
Böttcherstraße bleibt erhalten. Der Industrielle Friedrich Ludwig Gans hatte
das Anwesen Böttcherstraße 20 und 22 im Jahre 1904 für ein Kinderheim zur
Verfügung gestellt. Seit Ende der 40er Jahre erweiterte es sich zu einem
Kinderkrankenhaus, dessen Räume nach seiner Schließung 1975 vom
Gesundheitszentrum übernommen wurden. Das Frauengesundheitszentrum FGZ Neuhofstraße eröffnet eine Dependance in der Günthersburgallee 14 und erweitert sein Kursangebot. In einem der drei neuen Räume wird die Psychotherapeutin des FGZ Gesprächstermine anbieten, ein zweites Zimmer soll u.a. für Yogakurse genutzt werden. Der bayrische Maschinenbauer und Fotodesigner Gerhard Stief kauft den Glauburgbunker, dessen Räume er für »Explora«, sein Privatmuseum Wissenschaft und Technik, nutzen will, das derzeit in einer Lagerhalle in Rödelheim untergebracht ist. Der Karnevalclub »Die Nordendler« können mit Proberaum, Lager und Vereinstreff im Bunker bleiben. In der ehemaligen Bäckerei Liermann in der Friedberger Landstraße 80 eröffnet der CVJM nach zweijähriger Bauzeit sein neues Zentrum. Das Volksbildungsheim wird gräumt. Das I.G.-Farben-Haus wird nach Abzug der Amerikaner an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Die US-Armee verläßt das 97th Hospital in der Gießener Straße. Auf dem Glauburg-Platz findet das erste Glauburg-Platz-Fest statt. Das "Kaffee Wacker" eröffnet eine Niederlassung im Mittelweg. Das neue Personalwohnhaus des Bürgerhospitals in der Richard-Wagner-Str. 36 wird übergeben. |
1996 | Fertigstellung des Neubaus Der Deutschen Bibliothek (Baubeginn 1992) |
1997 | Eröffnung des für 250 Millionen Mark errichteten Neubaus der Deutschen Bibliothek an der Adickesallee
durch Bundeskanzler Helmut Kohl. Die Magazine befinden sich in mehreren
Geschossen unter der Erde. Mit dem Einigungsvertrag vom 3. Oktober 1990 war die
Deutsche Bücherei in Leipzig, 1912 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels
gegründet, und die 1949 in Frankfurt gegründete Deutsche Bibliothek zur neuen
Bundesanstalt »Die Deutsche Bibliothek« mit dem Sitz ihrer Generaldirektion in
Frankfurt vereinigt worden. Erste Bauarbeiten für die 1990 beschlossene 750 m lange Verbindungstrecke zwischen Hessendenkmal und Börneplatz. Im Neubau an der Händelstraße eröffnet das Bürgerhospital eine Entzugs- und Motivationsstation. Die Gaststätte "Nummer 16" von Luigi und Luana Dessi zieht von der Rohrbachstraße 16 in die Burgstraße 52 - ehemalige "Burgschänke" um |
1998 | Erste Veranstaltung
(Podiumsdiskussion) »Armut und Reichtum in der Welt und im Nordend« der
neugegründeten Arbeitsgemeinschaft Nordend 2010. Im Nordend wird das erste Skating-Schild, das im Rahmen des Landesmodellversuchs »Inline-Skaten« auf Straßen mit Tempo 30 zwischen 8 und 20 Uhr Skatefahren erlaubt, angebracht. Beginn des Umbaus des Volksbildungsheimes zum Kinopalast Metropolis. Der Karnevalsclub "K.C. Schöne Müllerin" wird gegründet. Umbau und Renovierung des Diakonissenkrankenhauses. Im Juli ist auf dem Gelände des ehemaligen US-Einkaufszentrums an der Ecke Eschersheimer Landstraße/Adickesallee Baubeginn für das neue Polizeipäsidium nach Plänen des Architekturbüros Kalmbacher und Ludwig. Der Drogist Achim Andersch erwirbt den Laden in der Glauburgstraße 77 und verkauft frische Naturkost und Reformhausprodukte |
1999 | Der Ortsbeirat 3 segnet die
lange umstrittenen Umbaupläne des Investors Seref Sen für das denkmalgeschützte
Merianbad ab. Sie
sehen eine Kleinstmarkthalle
mit integriertem Eiscafé vor. Nachdem neueste Forschungen ergaben, dass Hedwig Heyl, die Vorkämpferin der Frauenbewegung und Wegbereiterin moderner Hauswirtschaft, sich früh der Rassenideologie der Nazis hinwendete, wird die Hedwig-Heyl-Schule umbenannt. Sie trägt nun ihren Namen nach Berta Jourdan (1892-1981), Lehrerin, die nach 1933 als Jüdin eine Privatschule unterhielt und 1939 emigrieren musste. Inbetriebnahme der Straßenbahnverbindung zwischen Hessendenkmal und Börneplatz. In der Nordendstraße 2 eröffnet das persische Restaurant „Schandis". Das Nordend hat 55.000 Einwohner |
ab 2000... | zum 3. Teil der Nordend-Chronik |