Frankfurt wurde die Wahlheimat des 1831 aus Berlin zugezogenen Philosophen Arthur Schopenhauer (1788-1860). In seiner ersten Wohnung, Alte Schlesinger Gasse 32, ärgerte ihn das laute Peitschenknallen der Frankfurter Fuhrleute; es veranlaßte ihn später zu seinem Aufsatz "Über Lärm und Geräusch". Nach mehrfachem Wohnungswechsel bezog Schopenhauer 1843 endlich eine eigene Vierzimmer-Wohnung, Schöne Aussicht 17, von wo er ein Jahr vor seinem Tode in das Nachbarhaus (16) umzog. In der Mainstadt entstanden die meisten seiner Werke: "Über den Willen in der Natur" (1836), "Die beiden Grundprobleme der Ethik" (1841), der 2. Band seines Hauptwerkes "Die Welt als Wille und Vorstellung" (1844) und schließlich "Parerga und Paralipomena" (1851), die seinen Ruhm begründeten. Täglich ging Schopenhauer mit seinem Pudel zum Essen in das Grand-Hotel Englischer Hof auf dem Roßmarkt, im Senckenbergianum orientierte er sich über die letzten Forschungsergebnisse der Naturwissenschaften. Schopenhauer, der, um seine Unabhängigkeit zu wahren, nie das Frankfurter Bürgerrecht erwarb, wurde auf dem Hauptfriedhof begraben; sein Denkmal steht seit 1895 in der Obermainanlage.
Häuserfront |
Richtung Nordwesten |