Redaktionen der Handelsblatt Gruppe haben den Neubau an der Eschersheimer Landstraße 50-54 bezogen
Von Claudia Michels
Da steht es, das große neue Haus für das Handelsblatt an der Eschersheimer Landstraße 50-54. Am Montag sind mit rund 100 Arbeitsplätzen die Frankfurter Redaktionen der Mediengruppe eingezogen. Giebelsprünge, Glas und eine deutliche Gliederung der Steinfassade - das mag eine Errungenschaft aus dem Streit sein, der um diese Adresse ausgetragen wurde. Denn an der Eschersheimer Landstraße, wo vorher ein typisches altes Landhaus leerstand und ein traditionsreiches Ordenshaus mit Kindergarten geräumt wurde, hat eine Bürgerinitiative den innerstädtischen Lebensraum viele Monate lang verteidigt.
Der Gewinn jener Bewegung mit Namen "Paradies Hinterhof": Es konnte nicht mehr irgendwie, nach den simplen Maßstäben der Zweckmäßigkeit, gebaut werden. Der Frankfurter Architekt Jo Franzke erdachte einen ambitionierten, auf Zuwachs ausgelegten Bau. Von den einmaligen hohen Bäumen im Innenbereich sind nur einzelne, die nicht mehr ganz gesund waren, gefallen. In spitzer Ecke ziehen sich die Kanten des Bürobaus viel mehr nach rückwärts, um die Existenz der Pyramideneichen nicht zu gefährden.
Trotz der großen Holzterrasse, die im Garten angelegt wurde: Es käme niemand mehr auf die Idee, das Grundstück ein "Paradies Hinterhof" zu nennen. Statt der Rosenbüsche und Stauden wachsen jetzt am Rand, neben einer Tiefgaragenrampe, dicke Abluftrohre nach oben. Für die Angestellten der Handelsblatt-Redaktionen ist das Gebäude mit seinen hohen Fenstern ins Grüne aber allemal ein Gewinn: Laut Ankündigung der Geschäftsführung soll ein offenes Haus, eine "Kommunikationsstätte für die Wirtschaftscommunity" draus werden. Weil auch das Handelsblatt durch Arbeitsplatz-Abbau geschrumpft ist, werde ein Teil der 5500 Quadratmeter Raum untervermietet.